„Einen anderen Blick auf Menschen mit Behinderung“

„Ich habe nur Gutes gehört über die Lebenshilfe als Arbeitgeber und generell über den Freiwilligendienst, auch von Freunden und Bekannten, die einen absolviert haben.“ Jan Seidel wusste anfangs nicht, was er nach seinem Abitur machen sollte. „Ich war ziemlich planlos.“ Seine Mutter, als Schulbegleiterin bei der Lebenshilfe Neuss tätig, erzählte ihm, dass Freiwillige gesucht werden für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ).
Über die Jobbörse der Lebenshilfe Neuss bewarb sich der 19-Jährige und bekam den Job als FSJler. „Ich wurde total gut aufgenommen, das habe ich so noch nicht erlebt“, so der gebürtige Neusser. Die Chemie im Team habe gut gepasst, der Umgang miteinander war besonders. „Ich hatte vorher keinen Kontakt zu Menschen mit Behinderung, ich wollte alles richtigmachen.“

Spazieren gehen, Pflaumenkuchen backen, gemeinsam Einkaufen, Basteln, Malen, Frühstück und Mittagessen vorbereiten. Jan Seidel unterstützte in der Freizeitgestaltung, er begleitete die Bewohner:innen bei den täglichen Aufgaben. Jeder Bewohner/jede Bewohnerin hat andere Interessen und Bedürfnisse, die Menschen mit Behinderung waren offen für Vorschläge. Das alles machte Jan Seidel so viel Spaß, dass „ich mir eine Ausbildung im sozialen Bereich vorstellen kann, was vorher nicht mal ansatzweise der Fall war“.

Offenheit, Geduld und Interesse an unterschiedlichen Aktivitäten sollten die zukünftigen FSJler mitbringen. Jan Seidel: „Ich kann das FSJ jedem ans Herz legen, es mal auszuprobieren. Man wächst da rein und nimmt etwas mit, vor allem einen anderen Blick auf Menschen mit Behinderung.“