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„Das Beste draus gemacht und noch mehr“

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Einzigartiges Projekt in NRW: Von der Werkstatt an die Hochschule. Das zeigt auch eine gefühlvolle WDR-Dok.

Jenny Cöllen, Fabian Hesterberg und Amandsch Hoseyni beim Austausch mit Studierenden der Kölner International School of Design.
Jenny Cöllen, Fabian Hesterberg und Amandsch Hoseyni beim Austausch mit Studierenden der Kölner International School of Design.
© Screenshot: Dr. Paul Bus

Von Verena Weiße

Eine Erfolgsgeschichte ist es schon jetzt. „Die sieben angehenden Bildungsfachkräfte haben sich im vergangenen Jahr unglaublich weiterentwickelt.“ Projektleiterin Dr. Claudia Paul ist stolz auf Jenny Cöllen, Fabian Hesterberg, Amandj Hoseyni, Florian Lintz, Andreas Martin, Luca Prachthäuser und Jil-Marie Zilske.

Die Sieben, die vorher fast alle in einer Werkstatt gearbeitet haben, vermitteln als angehende Bildungsfachkräfte des Instituts für Inklusive Bildung NRW am Standort der Technischen Hochschule Köln die Lebenswelten von Menschen mit Behinderung – auf Augenhöhe mit den Studierenden, mittlerweile neben Sozialer Arbeit und Kindheitspädagogik auch in den Studiengängen Lehramt und Design. In der Zukunft finden auch Einsätze in der Architektur und Medizin statt. Für das Sommersemester sind bereits 17 Online-Sitzungen an neun Hochschulen geplant. Darunter ist erstmalig auch eine Fortbildung für Lehrende der TH Köln.

„Vor allem gelingt dieser Klick des Perspektivwechsels bei den Studierenden“, so Claudia Paul weiter. „Das Seminar hat mir in vielen Bereichen echt die Augen geöffnet. Ich habe zwar vorher viele Sachen irgendwie gewusst, aber erst jetzt wurden diese mir wirklich bewusst. Mir wurde klar, wie unsere Gesellschaft die Potentiale von vielen Menschen einfach verschenkt und ihnen den Zugang erschwert“, so eine Rückmeldung von Studierenden aus den Lebensweltseminaren an der TH Köln.

Unterrichtsinhalte digital erarbeitet

Auch Corona konnte das engagierte Team um Claudia Paul und Ruth Wiegering nicht stoppen. Seit dem 16. März 2020 sind alle im Homeoffice – bis heute. „Wir haben das Beste draus gemacht und noch mehr. Denn wir konnten ein komplettes Digitalangebot entwickeln, es funktioniert wunderbar.“ So bieten die angehenden Bildungsfachkräfte ihr Seminar „Meine Lebenswelt – Menschen mit Beeinträchtigungen als Expert:innen in eigener Sache“ online an.

„Es war für alle Beteiligten eine große Umstellung, sich nicht mehr täglich gegenüber zu sitzen, und die Unterrichtsinhalte digital zu erarbeiten. Durch die Zeit im Homeoffice haben wir uns vielen neuen Herausforderungen stellen dürfen, und so neue Formate entdeckt. Mit uns ist Inklusion im digitalen Zeitalter angekommen“, blicken Fabian Hesterberg und Florian Lintz zurück.

Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt

Seit dem 1. April 2019 qualifiziert das Institut für Inklusive Bildung NRW drei Jahre lang die Sieben in Vollzeit für die Bildungsarbeit an Hochschulen in NRW. „Das Projekt ist einmalig in NRW. Nach dieser Zeit sollen den Bildungsfachkräften Arbeitsplätze auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Langfristig sollen die Bildungsleistungen in den Studiengängen der Hochschulen fest verankert und ein Inklusionsunternehmen gegründet werden“, sagt Claudia Paul mit Blick in die Zukunft. 2022 wäre es soweit.

Das erfolgreiche Modell, das unter anderem von der Stiftung Wohlfahrtspflege und dem LVR gefördert wird, stammt aus Schleswig-Holstein, vom an die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel angegliederten Institut für Inklusive Bildung. Gründer Dr. Jan Wulf-Schnabel: „Ich habe NRW-Ministerpräsident Armin Laschet geschrieben und auf die TV-Sendung verwiesen, dass wir mit dem Land NRW bestimmt die tollen Ziele an der TH Köln dauerhaft umsetzen können.“ Jan Wulf-Schnabel dankt Bärbel Brüning, ehemalige Geschäftsführerin der Lebenshilfe Schleswig-Holstein und jetzige Geschäftsführerin der Lebenshilfe NRW: „Bärbel Brüning ist eine Frau der ersten Stunde. Sie war eine maßgebliche Befürworterin und hat uns mit ihrem tollen Netzwerk sehr geholfen.“

Die gefühlvolle WDR-Doku „Von der Behindertenwerkstatt in den Hörsaal“ von Tabea Hosche ist in der Mediathek zu sehen.

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