(al) Die Lebenshilfe Werkstätten Wuppertal suchen für jeden Menschen mit Behinderung die passende Arbeit, um ihn so viel wie möglich zu fördern und zu fordern. Das Angebot an Arbeit in den Werkstätten ist vielfältig, manchmal werden mehrere Arbeitsstellen ausprobiert – bis es passt.
So wie bei Georg Viererbe, der eigentlich im Berufsbildungsbereich auf die Arbeit im ersten Arbeitsmarkt vorbereitet werden sollte. Leider konnte er dort nicht unterrichtet werden, da die anderen Teilnehmer wegen seines Tourette-Syndroms zu stark abgelenkt wurden.
Das Tourette-Syndrom ist eine Erkrankung des Nervensystems, die sich in sogenannten Tics äußert, wie etwa durch plötzlich auftretende Bewegungen oder Laute, die ohne Willen des Betroffenen zustande kommen. Georg Viererbe beispielsweise schreit manchmal ungewollt laut. Deshalb wurde im vergangenen Jahr der Versuch unternommen, ihn in der Schreinerei zu fördern. „Das hat sich zu einer Win-Win-Situation entwickelt“, berichtet Werkstattleiter Rainer Speker.
In der Schreinerei an der Hauptstraße ist es kein Problem, wenn ihm laute Rufe entweichen. Die Geräuschkulisse ist wegen der Maschinen hoch und die Mitarbeiter tragen einen Gehörschutz. Viererbe freut sich jeden Morgen auf seine Arbeit. „Ich fühle mich hier sehr wohl“, strahlt er. Der freundliche 30-Jährige hat ein gutes Verhältnis zu den Beschäftigten der Schreinerei. Dort hilft er beim Bau von hochwertigen Transportkisten für Wälzlager, nagelt Leisten mit Hilfe einer Schablone, „damit das Holz genau positioniert ist“, erklärt er stolz.
Aber auch andere Arbeiten übernimmt Georg Viererbe gerne. So klebt der engagierte Mitarbeiter die Firmenlogos auf die Fugenmeißel eines Wuppertaler Werkzeugherstellers oder sortiert Unterlegscheiben, indem Georg Viererbe sie vorab exakt abwiegt. „Die Aufgaben, die wir ihm geben, macht er zuverlässig und engagiert“, bestätigt Schreinermeister Thomas Finis, Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung. „Wir sind froh, dass er bei uns ist. Hier gehört er zum Team.“