Von Verena Weiße
Er möchte Kirche erlebbar machen. Für jeden. Sein Ziel ist die inklusive Kirche. „Mich treibt die Frage um, warum Menschen mit einer Behinderung nicht aktives Gemeindemitglied sind“, sagt Gilbert Krüger.
Seit 2016 engagiert sich der 34-Jährige ehrenamtlich bei der Lebenshilfe Herne und organisiert und begleitet gemeinsam mit Johanna Geiger das Angebot „Gott und die Welt“. Das Projekt bietet einen Rahmen, in dem sich Menschen mit Behinderung über Glaubens- und Lebensfragen austauschen und ihre religiösen Bedürfnisse ausleben können. „Lebensfragen sind auch oft Glaubensfragen“, so der studierte Sozial- und Gemeindepädagoge, der beim Gemeinschaftsdienst in Iserlohn arbeitet und Menschen mit Behinderung in ein selbstbestimmtes Leben begleitet.
Vierzehntägig trifft sich eine Gruppe von zehn bis 15 Teilnehmenden aus den Wohnstätten der Lebenshilfe Herne. Es wird in der Bibel gelesen. Es wird über Gott und den Glauben gesprochen, gebastelt, gesungen und den oft schwierigen Dingen in Glaubensfragen einfach und „zum Anfassen“ begegnet. Bei jedem Treffen ist Platz für die Dinge, die die Runde aktuell im Leben beschäftigt.
„Wir möchten die Bibel und den Glauben mit allen Sinnen erlebbar machen“, sagt der gebürtige Herner, der selbst persönliche Assistenz benötigt und deshalb um die Bedürfnisse von Menschen mit einer Behinderung weiß. Gilbert Krüger: „Menschen mit Behinderung können oft ihre Lebensfragen nicht ausdrücken. Das versuchen wir mit Gott und die Welt zu ändern.“