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Laumann: Neue Phase des selbstbestimmten Wohnens

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Seinen Abschlussbericht übergab das Forschungsprojekt „wohnen selbstbestimmt!“ an NRW-Sozialminister Karl Josef Laumann und Peter Preuß, MdL und Vorsitzender des Stiftungsbeirates der Stiftung Freie Wohlfahrtspflege NRW. Über drei Jahre lang haben Wissenschaftler der Uniklinik Köln gemeinsam mit der Stiftung Bethel und der Lebenshilfe NRW untersucht, wie Menschen mit Behinderung wohnen möchten.

Die Datenlage war unerwartet schlecht, so die Forscher. „Das Projekt hat aber vor allem deswegen funktioniert, weil von Beginn an Menschen mit Behinderung als Experten in eigener Sache mitgewirkt haben“, erklärte XXX. Es arbeiteten drei Referenzgruppen, bestehend aus Menschen mit geistiger Behinderung, psychischen Beeinträchtigungen und Personen mit Hirnschädigungen mit. Alle Ergebnisse wurden mit ihnen abgestimmt, und wenig überraschend. Menschen mit Behinderung wollen wohnen wie alle nichtbehinderten Menschen auch. „Es besteht der Wunsch nach einer normalen Wohnung, möglichst in einem inklusiven Wohnhaus und Umfeld, mit zentraler Lage – gut angeschlossen an den öffentlichen Nahverkehr – wodurch die Autonomie und Selbstbestimmung steigt. Wichtig ist aber neben all dem die Unterstützungssicherheit durch Träger wie die Lebenshilfe, Bethel oder andere“, so.

Solche Wohnprojekte kosten Geld, daher appellierte das Forschungsprojekt an Laumann und Preuß, Mitglied im NRW-Sozialausschuss, die Finanzierung und Refinanzierung zu erweitern, um die Wohnangebote zu schaffen, die sich Menschen mit Behinderung wünschen. Gleichzeitig habe sich gezeigt der Kauf von geeigneten Grundstücken gestaltet sich oft schwer, weil man in Konkurrenz zum frei finanzierten Grundstücksmarkt steht. Hier forderten die Forscher eine Quote, beziehungsweise eine Kopplung bei der Vergabe von Grundstücken an die Schaffung von inklusivem Wohnraum. Kritik äußerten sie an den Vergabevorgaben der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), die oft sehr gut geeignete Grundstücke verwalte, aber bei der Vergabe den maximalen Erlös generieren müsst. Hier muss die Politik die Vorgaben für die BImA ändern. Ebenso muss es zur Regelaufgabe für Kommunen werden, die Belange der Menschen mit Behinderung dauerhaft bei der Wohnraumfrage in den Planungen zu beachten, dazu gehört auch die Digitale Infrastruktur.

Laumann betone die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW engagiere sich seit vielen Jahren in der Wohnraumfrage und bedankte sich dafür, dass sie das Forschungsprojekt „wohnen selbstbestimmt!“ finanziert habe. „Ich rechne mit einer neueren Phase der Entwicklung im Wohnen von Menschen mit Behinderung durch die Erkenntnisse.“ Selbstkritisch fragte er, können wir als Parlamentarier eigentlich die Interessen von Menschen mit Behinderung wirklich wahrnehmen - oder glauben wir nur, dass wir das können?“ Gleichzeitig verwies er auf die Erfolge der vergangenen Jahrzehnte. So habe es zu Beginn seiner politischen Karriere noch die Aktion Sorgenkind geben. „Das würde heute keiner mehr sagen, heute ist es die Aktion Mensch.“ Es habe sich „sehr, sehr viel in die richtige Richtung entwickelt“, was der erste NRW Teilhabebericht zeige, der aber neben viel Licht auch „noch viel Schatten“ zeige.

Die dezentrale Wohnungsstruktur ist die Zukunft so Laumann, habe es vor 15 Jahren noch über 1000 Dreibettzimmer in NRW gegeben, habe man bereits erreicht, „dass heute jeder ein Einzelzimmer hat“, so Laumann. Ein weiterer positiver Beleg ist beim Ambulanten Wohnen zu beobachten. „NRW ist Schrittmacher bei der Ambulantisierung in Deutschland“, sagte Laumann und sprach sich für den Bestandschutz der Landschaftsverbände in den Fragen des Wohnens von Menschen mit Behinderung aus.

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